Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Ströbitz stammt vom 7. Juli 1452. Markgraf Friedrich II. verlieh darin den Brüdern Heinrich und Caspar sowie deren Vetter Hans Lehensrechte, die ihnen erlaubten, u. a. in Ströbitz Zins einzutreiben. Die Geschichte reicht aber noch viel weiter zurück: Funde von bearbeiteten Feuersteinen weisen auf eine Besiedlung schon in der mittleren Steinzeit, etwa 5000 v. Chr, hin.
„Rückblickend muss gesagt werden, dass die Vorfahren der alteingesessenen Dorfbewohner sehr viele und dazu große Sorgen, Mühen und Hindernisse zu überwinden hatten. Die Ströbitzer Bauern haben unentmutigt immer wieder um ihren Besitz, ihre Scholle, gekämpft“, so schrieb Dr. Helmut Kublick 1838 in seinem Büchlein „Geschichte des früheren Cottbuser Kämmereidorfes Ströbitz“. Da zeigte sich insbesondere nach den vier Großbränden von 1725, 1796, 1816 und 1863, als die Ströbitzer ihr Dorf immer wieder neu aufbauten.
Ströbitz war ein typisch wendisches Dorf. Noch um 1850 sprachen rund 92 Prozent der Einwohner Wendisch. Durch die Industrialisierung im nahen Cottbus und durch die Entstehung der Eisenbahnstrecke Berlin – Cottbus im Jahr 1866 erhielt Ströbitz zunehmend städtischen Charakter, v. a. südlich der Chausseestraße (heute Kolkwitzer Straße). Während die Eingemeindung nach Cottbus 1927 noch am Bauernprotest scheiterte, wurde sie am 1. Juli 1950 hoheitlich vollzogen. Damit verbunden war die Ausweitung von Ströbitz in Richtung Brunschwig und Stadtmitte, wovon die zahlreichen „Plattenbauten“ zeugen.
Nach der Wende erwachte Ströbitz aus dem Dornröschenschlaf. Mit Gründung des Bürgervereins im Mai 1992 und großem bürgerschaftlichen Engagements wurden alte Traditionen mit neuen Leben gefüllt. Der erste Vereinsvorsitzende Wolfgang Fischer hat sich dabei große Verdienste erworben, weshalb er später zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden ist. Bis heute setzt er sich unermüdlich für Ströbitz ein und pflegt vor allem den Kontakt zur Partnergemeinde Koserow auf der Insel Usedom.