Brauchtum
In Ströbitz werden die alten wendischen Bräuche gepflegt.
Zampern
Das Zampern ist ein Winterbrauch. Die Jugendlichen gehen, begleitet von einer Kapelle, bunt verkleidet von Haus zu Haus und erbittet kleine Gaben wie Eier, Speck, alkoholische Getränke und Geld. Sie bedanken sich beim Hausherrn mit einem Schnäpschen und bei der Hausdame mit einem flotten Tänzchen. Die Eier werden nach dem Zampern gemeinsam verspeist. Das Geld wird verwendet für die Traditionsfeste und dient der Finanzierung der Kapellen und Discotheker, der Ausleihgebühren für die Pferde zum Hahnrupfen u.v.m.
Fastnachtsumzug
Mit dem Fastnachtsumzug wird symbolisch der Winter ausgetrieben. Beim Umzug zeigen die Frauen ihre wunderschönen wendischen Trachten, die Männer tragen einen dunklen Anzug und einen Hut mit Fastnachtsanstecker. Der Umzug wird angeführt vom Erntekönigspaar des Vorjahres, das mit einem bunt geschmückten Reisigbesen „den Winter aus dem Dorf fegt“. Es ist wichtig, bei diesem Umzug laut zu singen, temperamentvoll zu tanzen und lustig zu sein, damit werden die bösen Geister des Winters vertrieben.
Osterfeuer
In der Nacht zum Ostersonntag wird das Osterfeuer entzündet. Alle Felder, über die sein Schein reicht, werden besonders fruchtbar. Deshalb sollte das Feuer so groß und hoch wie möglich sein. Leider sorgen das Ordnungsamt und die Feinstaub-Entlastungsvorschriften dafür, dass das Osterfeuer in Ströbitz nicht mehr auf dem Feld aufgebaut werden kann. Die Jugend ist am Ostersamstag im Dorf unterwegs, um genügend Holz für das Feuer einzusammeln. Wer dazu beitragen möchte, kann sich telefonisch anmelden, die Jugend freut sich über eine Spende für ihre Arbeit.
Maibaumstellen
In der Nacht zum 1. Mai wird der Maibaum aufgestellt. Die Rinde des Baumes wird in Handarbeit vom Stamm geschält. Er wird geschmückt mit einer gewundenen Girlande aus Tannengrün und mit einem Kranz mit bunten Bändern. Am oberen Ende wird eine Birke befestigt, die den Frühling und die kommende Wachstumsperiode symbolisiert. Das Aufstellen des Maibaumes erfolgt traditionell mit Seilen und Stangen, die Freiwillige Feuerwehr Ströbitz leistet tatkräftig Unterstützung.
Der Baum wird bis Mitternacht bewacht, denn Burschen aus anderen Dörfern versuchen, ihn abzusägen. Wenn das passiert, darf in dem Dorf in den nächsten 7 Jahren kein Maibaum mehr aufgestellt werden. Aber unsere Ströbitzer Jugend bewacht ihren Maibaum immer gut!
Erntefest
In Ströbitz wird das Erntefest mit dem Hahnrupfen gefeiert. Dazu wird eine große Pforte aus Holz gebaut, die Balken sind mit Eichenlaub umwickelt. An den Querbalken wird ein (toter) Hahn angebunden. Die jungen unverheirateten Burschen reiten dann auf Pferden unter der Pforte durch und versuchen, in vollem Galopp dem Hahn seinen Kopf und seine Flügel zu entreißen. Wer den Kopf ergattert, wird 1. Erntekönig und darf Ströbitz beim Super-Hahnrupfen (Hahnrupfen aller Könige, um untereinander den Besten der Besten zu küren) vertreten. Nachdem auch die Flügel gerupft wurden, suchen sich alle 3 Könige ihre Königinnen aus dem Kreis der anwesenden Trachtenmädchen mit verbunden Augen aus. Das Erntefest endet mit dem Erntetanz, bei dem der Hahn (bzw. was von ihm noch übrig ist) meistbietend versteigert wird.